Theatergruppe der "Taubenbergler"

Lange schon hatten die Neumarkter Trachtler mit dem Gedanken gespielt, eine Theatergruppe aufzubauen und mit dem alten Brauch des Theaterspielens an die Öffentlichkeit zu treten. Mit der Wiederbelebung des Vereins nach dem Krieg ging dieser Wunsch endlich in Erfüllung.

Spielleiter Alfons Urban In der Vereinsversammlung am 6. September 1946 erklärte sich Alfons Urban bereit, diese gute und schöne Sache des Laienspiels innerhalb des Vereins in die Hand zu nehmen und eine Theatergruppe aufzubauen. Unterstützung erhielt er dabei von Josef Buchner. Die Theatergruppe hatte bald einen guten Ruf in der ganzen Umgebung. Neben der Spielleitung war Alfons Urban auch noch als Charakterdarsteller in allen seinen geleiteten Stücken tätig. Nebenbei schminkte er noch sämtliche Spieler, was ihn bald auch bei anderen Theatergruppen in der Umgebung bekannt machte.

Mit zunehmendem Alter konnte er aber sein Amt als Spielleiter und Spieler nicht mehr ausführen, da sein Gehör immer schlechter wurde. Bei der Generalversammlung im Januar 1948 legte Alfons Urban sein Amt als Theaterleiter nieder. Sein Posten blieb vorläufig offen. Er stand aber trotzdem seinem Nachfolger Matthäus Altersberger mit Rat und Tat zur Seite. Auch als Schminkmeister ist er der Theatergruppe bis zu seinem Ableben am 11. März 1966 treu geblieben.

Im Dezember 1946 wurde dann bereits im Gasthaus Genossenschaft das erste Theater zur Aufführung gebracht. Das Theaterstück hatte den Titel "D'Wirtszenzl von Aschau". Im Frühjahr 1947 wurde schon das nächste Theaterstück "Wildererblut" einstudiert, welches am Josefitag (19.3.47) erstmals zur Aufführung kam. Als Gegenleistung für Spieler und Mitarbeiter wurde eine Omnibus- und Floßfahrt geplant.

Dieser Ausflug wurde dann vom 20.-22. Juni 1947 durchgeführt. Das Ausflugsziel war die Hörndlwand bei Ruhpolding. Von den insgesamt 24 teilnehmenden Vereinsmitgliedern waren 19 als Spieler in der Theatergruppe tätig. Aus diesen Ausflügen wurden dann in späteren Jahren die Vereinsausflüge, die seither vom jährlichen Terminkalender nicht mehr wegzudenken sind.

Bald wurde es zu einer Regelmäßigkeit in Neumarkt, daß die "Taubenbergler Trachtler" zweimal im Jahr Theater spielten - einmal in der Adventszeit und einmal in der Fastenzeit.

Hauptsächlich Wildererstücke und ernste Stücke mit tiefem, gedanklichem Hintergrund wurden damals einstudiert und an die Öffentlichkeit gebracht. Die Spieler verstanden es mit Geschick und höchster Präzision die Zuschauer in den Bann zu ziehen. So manche Träne mußte da aus den Augen gewischt werden.

Als dann 1949 im April der Georgi-Heimatabend ins Leben gerufen wurde, ist die Theatergruppe auch dort ein fester Bestandteil des Programms geworden und hat mit einem Einakter als Abschluß des Abends die Besucher erfreut. Ebenfalls wurde dann in späteren Jahren bei der jährlichen Weihnachtsfeier ein entsprechender Einakter aufgeführt.

Die Theatergruppe erreichte aber trotzdem so großes Ansehen, daß die einzelnen Theaterstücke nicht nur in Neumarkt aufgeführt wurden sondern auch auswärts, z. B. in Velden oder Aspertsham.

Bei der Ausschußsitzung am 23.9.1951 wurde beschlossen, eine neue Bühne anzufertigen. Mit der Bemalung wurde damals Franz Zwicknagl beauftragt.

Spielleiter Matthäus Altersberger 1952 übernahm dann das Amt des Spielleiters Hias Altersberger, der später mal Erster Vorstand und Ehrenvorstand werden sollte.

1960 wurde geplant, eine komplett neue Bühne anzufertigen, wobei auch einige Handwerker und Vereinsmitglieder ihre kostenlose Hilfe zusagten. Es fehlten aber trotzdem die nötigem Mittel, so daß die neuen Kulissen erst ein Jahr später in Angriff genommen werden konnten.

Die begonnene Arbeit wurde dann wieder unterbrochen, weil man sich erst andere Bühnen anschauen wollte, um keine Fehler zu machen. Anschließend wurde dann beschlossen, die Bühne wieder so zu bauen, wie die alte war, und man ging fleißig ans Werk.

Die Vereinsmitglieder Reinhard Laube und Josef Eberl führten dabei Regie. Für die Bemalung der Bühne konnte man sich vorerst nicht einigen, da das Kostenangebot für die geschwächte Vereinskasse zu hoch war.

Am Sonntag, den 30. 12. 1962, konnte dann die neue Bühne mit dem oberbayerischen Volksstück "Sonnwendnacht" nach 10-jähriger Pause eingeweiht werden.

In Folge einer längeren Krankheit von Spielleiter Matthäus Altersberger haben dann zwischenzeitlich Rudi Fischer und anschließend Willi Wanninger das Amt des Spielleiters übernommen.

Zwischenzeitlich war man von den ernsteren Stücken weggerückt und hatte sich der heiteren Unterhaltung mit ländlichen Lustspielen und dergleichen zugewandt. Diese Art der Unterhaltung fand bei der Bevölkerung sehr großen Anklang mit ständig steigenden Besucherzahlen.

Im Jahr 1999 mußte dann die jährliche Theatervorstellung im November ausfallen, da überraschend das Vereinslokal Genossenschaft mit unserer Bühne geschlossen wurde. Es konnte auch kurzfristig kein neues Lokal gefunden werden.

Erst im Jahr darauf tat sich wieder ein Lichtblick am Horizont auf. Seit dem Jahr 2000 werden Theater und Georgi-Heimatabend im Gasthaus Zens in Hofthambach aufgeführt. Im neu erbauten Saal mit großem Bühnenpodium hat die Theatergruppe eine neue Heimat gefunden. Allerdings mußten die Bühnenteile etwas abgeändert und angepaßt werden. Der Umzug nach Hofthambach tut jedoch dem Besucherandrang keinen Abbruch, wenn es heißt:

"Die Taubenbergler Trachtler" spielen Theater.

Spielleiter Sax MaxSeit 1989 unter der Regie von Max Sax ziehen die Spieler alle Register ihres Könnens. Wenn die Besucher dann Kommentare abgeben wie "des is net gspuilt, des is echt" wissen die Spieler, daß sie auf dem richtigen Weg sind.

Spielleiterin Renate Geltinger Bei der Theateraufführung im November 2004 ("Das Wunder des heiligen Florian") war erstmals Renate Geltinger als Spielleiterin tätig. Max Sax führte Regie und Christine Spirkl war für die Requisiten verantwortlich.

bisherige Aufführungen


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